Heretaunga Pat Baker: Die letzte Prophezeiung

Von Margit Wolfsberger · · 2001/06

Heretaunga Pat Baker: Die letzte Prophezeiung. Ein Maori-Epos.
Mana-Verlag, Berlin 2000,
368 Seiten, öS 321,–

”Hinter dem tätowierten Gesicht steht ein Fremder; eines Tages wird er es sein, der die Welt beherrscht – und er wird keine Tätowierung tragen.“

”Behind the tatooed Face“ ist der Originaltitel des Buches von Heretaunga Pat Baker. Es erschien 1975 und wurde zu einem der ersten Bestseller über Leben und Kultur der neuseeländischen Maori – zumindest im englischsprachigen Raum. Einerseits lag dies an der gefälligen Präsentation von Fakten im Kleid eines historischen Romans, andererseits aber an der suggestiven Kraft der Maori-Kultur selbst, die trotz vieler Zugeständnisse an den konventionellen – ”weißen“ – Erzählstil im Buch in ziemlich spannender Form vermittelt wird. 25 Jahre später erschien nun erstmals eine Übersetzung in Deutsch im kleinen, auf Neuseeland spezialisierten Mana-Verlag.

Baker schildert in seinem Roman Gewalt, Mord, Kannibalismus und Krieg zwischen den Maori vor dem Kontakt mit den EuropäerInnen.

Das Buch endet mit der Ankunft der ersten Europäer, die aufgrund von Missverständnissen auch gleich den größten MaoriKrieger erschießen, bevor sie wieder weitersegeln. Die ”letzte Prophezeiung“ scheint somit einzutreffen. Und wer das Buch liest, nimmt zumindest die beruhigende Gewissheit mit, dass trotz des Wütens der EuropäerInnen in Neuseeland ein Teil der Maori-Kultur überlebt hat und auch dank von Büchern wie jenem von Heretaunga Pat Baker ein weltweit beachtetes Revival erfährt.

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